Für die moderne atheistische und materialistische "Wissenschaft" des Mainstream ist das Thema der Reinkarnation tabu. Sie sei wissenschaftlich nicht beweisbar, heißt es, und sie gehöre somit in das Reich des Glaubens, ebenso wie die Begriffe Seele, Gott oder Yoga mit seriöser objektiver Wissenschaft nichts zu tun hätten. Solche haltlosen Vorurteile spiegeln die Angst wider, mit der der grobe Materialist allen Phänomenen gegenübertritt, die er sich innerhalb der engen Grenzen seines Begriffsvermögens und seiner Weltanschauung nicht zu erklären vermag. Es kann nicht sein, was nicht sein darf...
Beweise für die Reinkarnation im Rahmen des modernen naturwissenschaftlichen Verständnisses gibt es genug. Sie werden aber entweder unterdrückt oder als unwissenschaftlich abgewertet, obwohl dazu selbst nach den Kriterien des modernen Wissenschaftsverständnisses nicht der geringste Anlaß besteht.
Die Arbeit moderner wissenschaftlicher Reinkarnationsforscher, wie etwa des amerikanischen Psychiaters und Parapsychologen Professor Ian Stevenson, erfüllt alle Kriterien einer modernen wissenschaftlichen Arbeitsweise und hält somit jeder Kritik aus dieser Richtung stand. Warum sich sein Werk und das anderer Vertreter der modernen Reinkarnationsforschung in der Öffentlichkeit dennoch keines großen Echos erfreut, ist vor allem auch darauf zurückzuführen, daß ihre Erkenntnisse eine unabsehbare Gefahr für das moderne wissenschaftliche Establishment bedeuten.
Immer wieder kann man auch den Einwand vernehmen, die Erkenntnisse der modernen Reinkarnationsforschung würden keine unumstößlichen Beweise für Reinkarnation liefern; die vorhandenen Daten könnten auch auf andere Weise erklärt werden.
Dieses Argument ist nicht angebracht. In der Tat beruht es auf einer falschen Vorstellung über das eigentliche Wesen eines Beweises. Darüber hinaus beruht es entweder auf einer bewußten Verschleierung der Grundlagen der modernen Wissenschaft oder auf Unkenntnis derselben.
Wenn unter dem Begriff "Beweis" eine tatsächlich unmittelbare und allumfassende Erklärung für ein bestimmtes Phänomen verstanden wird, dann erbringt die Naturwissenschaft keine Beweise und hat noch nie Beweise erbracht. Die "Beweise" der modernen Naturwissenschaft erschöpfen sich in oberflächlichen Erkenntnissen über das "Wie" eines Sachverhalts, ohne das "Warum" nur zu berühren. Ihre Beweise sind daher im Endeffekt überflüssig und wertlos.
Wenn die Wissenschaft nun versucht, ihre modale Arbeitsmethode auf die wirklich interessanten Fragen des Lebens zu übertragen, die da lauten: "Gibt es Gott?", "Gibt es ein Weiterleben nach dem Tod?", "Woraus entsteht Leben?", "Wie werde ich glücklich?" etc., muß sie notgedrungen bei dogmatischen Spekulationen Zuflucht suchen. Ihr eigener Ansatz verbietet ihr es ja, solche Fragen überhaupt als von wissenschaftlicher Relevanz anzuerkennen.
Wir sind bewußte und empfindende Lebewesen. Die Erklärung, wie etwas formal funktioniert, trifft nicht das wahre Wesen unserer Bedürfnisse...
Alles, was uns wirklich interessiert, ist das "Warum". Darauf kann die Wissenschaft keine Antwort geben. Und wenn sie es dennoch tut, sollten wir wissen, daß es sich nur um Spekulationen, Vorurteile und Dogmen handeln kann...
Es gibt deshalb tatsächlich keinen "wissenschaftlichen" Beweis für Reinkarnation in der Reinkarnationsforschung. Wie wir gezeigt haben, ist das aber nicht das Problem der Reinkarnation. Es gibt jedoch genügend Hinweise (was der eigentlichen Bedeutung von Beweis viel besser entspricht) in den Forschungsergebnissen, die von offenen und an echtem Wissen interessierte Menschen zweifellos zum Anlaß genommen werden, tiefer in diese Thematik einzudringen.
Auf der Ebene reiner Intelligenz, also echter philosphischer Schlußfolgerung, wird Reinkarnation zu einer unleugbaren Tatsache. Aber es gibt auch eine Ebene, auf der wir das Wesen der Reinkarnation unmittelbar erfassen können. Das ist die Ebene unserer reinen spirituellen Identität...
Im Anschluß wird ein typischer Fall einer spontanen Rückerinnerung wiedergegeben. Die nachfolgende Schilderung ist dem Buch von Christopher M. Bache «Das Buch von der Wiedergeburt» entnommen.
Romy Crees wurde 1977 als Tochter von Barry und Bonny Crees in Des Moines, Iowa, geboren. Sie war ein entzückendes kleines Mädchen, ein richtiger Wirbelwind, voller Neugier und immer zu Streichen aufgelegt. Beide Eltern waren gläubige Katholiken und deshalb in keiner Weise auf das gefasst, was geschah, als Romy anfing zu sprechen. Denn sie schwatzte nicht einfach drauflos, wie andere Kinder das tun, sondern streute immer wieder Einzelheiten über ihr früheres Leben als Joe Williams ein.
Sie erzählte, sie sei in einem Haus aus roten Ziegeln in Charles City aufgewachsen, einer Stadt, die ungefähr 300 Kilometer von Des Moines entfernt liegt. Sie behauptete, mit einer Frau namens Sheila verheiratet gewesen zu sein und drei Kinder mit ihr gehabt zu haben. Joe und Sheila seien beide bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen, den Romy sehr genau beschreiben konnte. "Ich habe Angst vor Motorrädern", sagte sie.
Sie erinnerte sich an viele Ereignisse aus Joes Leben. Einmal hatte Joe zuhause einen Brand verursacht, und Mutter Williams hatte sich die Hand verbrannt, als sie die Flammen mit Wasser löschen wollte. "Mutter hat Schmerzen im Bein - hier", sie zeigte auf eine Stelle im rechten Bein. "Mutter Williams heisst Louise. Ich habe sie lange nicht gesehen." Sie bat oft, man möchte sie doch nach Charles City bringen, damit sie Mutter Williams beruhigen und ihr sagen könnte, dass "alles in Ordnung war".
Man kann verstehen, dass Romys Eltern das, was sie da hörten, beunruhigend und verwirrend fanden und sie Romy von ihren vermeintlich absurden Phantastereien abzubringen versuchten. Aber ihre genaue Schilderung von Joes Leben und von dem Unfall, der ihm ein Ende setzte, gab ihnen doch zu denken, und so waren sie schliesslich bereit, Hemendra Banerjee kommen zu lassen, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den Fällen von Kindern nachzugehen, die sich spontan an frühere Leben zu erinnern scheinen.
Im Winter des Jahres 1981 kamen Banerjee und seine Frau in Begleitung zweier Journalisten von der schwedischen Zeitschrift Allers nach Des Moines, um sich mit Romy und ihren Eltern zu unterhalten. Später fuhren sie alle gemeinsam nach Charles City, um festzustellen, ob Romys "Erinnerungen" sich ganz oder teilweise bestätigen liessen.
Auf der Fahrt war Romy ganz aufgeregt und freute sich sehr darauf, endlich wieder bei ihrer Mutter Williams sein zu können. Kurz vor der Ankunft kletterte Romy auf den Vordersitz und sagte: "Wir müssen noch Blumen kaufen. Mutter Williams mag blaue Blumen. Und wenn wir da sind, können wir nicht durch die Vordertür gehen. Wir müssen um die Ecke zu der Tür in der Mitte."
Nach einem Blick ins Telefonbuch hielten sie vor einem weissen Bungalow in einem Vorort der Stadt an. Romy sprang aus dem Auto und zog Banerjee hinter sich her zum Haus. Es war nicht das rote Ziegelhaus, das Romy beschrieben hatte, aber auf einem Schild davor stand: "Bitte die Hintertür benützen".
Eine ältere Frau kam an den Seiteneingang des Hauses. Sie ging an Krücken und hatte einen festen Verband um das rechte Bein. Ja, sie sei Louise Williams. Ja, sie habe einen Sohn namens Joe gehabt, aber sie sei gerade auf dem Weg zum Arzt und habe deshalb keine Zeit, die ungewöhnlichen Besucher zu empfangen. Romy war sehr enttäuscht, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Aber nach einer Stunde kamen Romy, ihr Vater und die schwedischen Journalisten wieder zu dem Haus und wurden hineingebeten.
Frau Williams erschrak geradezu, als Romy ihr die blauen Blumen überreichte, und erklärte, das letzte Geschenk ihres Sohnes sei auch ein Strauss blauer Blumen gewesen. Aber wie überrascht war sie erst, als Romys Vater ihr von Romys "Erinnerungen" an Joes Leben erzählte. "Woher weiss sie das denn alles?", fragte sie. "Ich kenne sie doch gar nicht, und ich kenne auch sonst niemanden in Des Moines."
Sie erklärte, sie und Joe hätten in einem Haus aus roten Ziegeln gewohnt, genau wie Romy gesagt hatte, aber das Haus sei einem Wirbelsturm zum Opfer gefallen, der vor zehn Jahren in Charles City getobt habe. "Joe hat uns geholfen, dieses Haus zu bauen, und er bestand darauf, dass wir die Vordertür im Winter geschlossen halten."
Romy und Frau Williams fühlten sich sofort zueinander hingezogen. Als Frau Williams aufstand, um etwas aus dem Nebenzimmer zu holen, lief Romy hinter ihr her. Sie kamen Hand in Hand zurück, denn Romy wollte die alte Dame stützen. Frau Williams hatte eine gerahmte Fotografie von Joe und seiner Familie in der Hand, die an dem Weihnachtsfest vor seinem und Sheilas Tod aufgenommen worden war. "Sie hat sie wiedererkannt", sagte Frau Williams überrascht. "Sie hat sie wiedererkannt!"
Frau Williams konnte vieles von dem bestätigen, was Romy erzählt hatte: Joe hatte eine Sheila geheiratet, die beiden hatten drei Kinder, die Namen von Verwandten stimmten und das Feuer in ihrem Haus, bei dem sie sich die Hand verbrannt hatte, war eine nicht zu leugnende Tatsache. Auch der Motorradunfall im Jahre 1975 hatte sich in allen Einzelheiten so zugetragen, wie Romy ihn geschildert hatte. Aber obwohl sich erwiesen hatte, dass Romys Aussagen zutrafen, waren weder Frau Williams noch Romys Eltern bereit, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass es sich bei ihrer Tochter um die Reinkarnation von Joe Williams handeln könnte. "Ich weiss nicht, wie ich es erklären soll", sagte Romys Mutter, "aber ich weiss ganz sicher, dass meine Tochter nicht lügt."