Die moderne Wirtschaft versucht, sich das Image eines effizienten und humanitären Systems anzueignen. Die globale Meinungspropaganda versucht ihr Bestes, um dies zu erreichen. Doch wie lassen sich diese beiden Begriffe mit dem Fleischkonsum der westlichen Länder in Einklang bringen, wo es doch kein unproduktiveres und unmenschlicheres Nahrungsmittel als Fleisch gibt?
Die unterschiedliche Effizienz von Vegetarismus und Fleischkonsum
Selbst nach den neuesten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft ist die Fleischproduktion ökonomisch gesehen die schlechteste Form der Bodennutzung.
Oder anders gesagt...
Für die Produktion von wenig Fleisch wird sehr viel wertvolles Getreide, das den Menschen direkt ernähren könnte, an Schlachtvieh verfüttert.
Ziehen wir doch folgende Statistik in Betracht, um dies zu veranschaulichen...
- 500 Hektar Sojabohnen liefern 562 kg verwertbares Protein
- 500 Hektar Reis liefern 469 kg verwertbares Protein
- 500 Hektar Mais liefern 505 kg verwertbares Protein
- 500 Hektar Weizen bringen 520 kg verwertbares Protein hervor...
Wenn man nun diese 500 Hektar Sojabohnen, Reis, Mais oder Weizen an Rinder verfüttert - was tatsächlich die ganze Zeit geschieht - erhält man aus dem Fleisch lediglich 62,5 kg verwertbares Protein.
Dies bedeutet also, daß man mit der direkten Nutzung der pflanzlichen Lebensmittel, also mit Vegetarismus, den Proteinbedarf von mehr als achtmal so vielen Menschen decken könnte!
Anders ausgedrückt...
Zehn pflanzliche Joule werden zu einem tierischen Joule, wenn sie als Schlachtfutter verwendet werden...
Harvard-Ernährungswissenschaftler Jean Mayer schätzt, dass bei einer Reduktion der Fleischproduktion um 10% genug Getreide frei werden würde, um 60 Millionen Menschen zusätzlich ernähren zu können.
Vegetarismus befreit die Dritte Welt aus dem westlichen Würgegriff
Der Welthunger ist nicht darauf zurückzuführen, dass die Erde zuwenig Potential hätte, ihre Bevölkerung zu ernähren. Der Welthunger ist vielmehr ein Problem von Menschenhand, denn würden wir in der westlichen Welt auf eine vegetarische Ernährung umsteigen, wäre der Welthunger sofort gelöst...
- Überschüssige Nahrungsmittel könnten an die Länder der Dritten Welt verteilt werden...
- Den Entwicklungsländern wird es überhaupt erst dadurch möglich, wirtschaftlich unabhängig zu werden, da durch den massiven Druck der westlichen Staaten die Entwicklungsländer gegenwärtig gar nicht selbst entscheiden können, welche Nahrungsmittel sie produzieren und vermarkten...
Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit von den westlichen Ländern, die in der Kolonialzeit aufgebaut worden ist, müssen sie sich den Anordnungen der reichen Staaten beugen, da sie ansonsten mit massiven und radikalen wirtschaftlichen Sanktionen zu rechnen haben. So ist es auch verständlich, daß in der Dritten Welt ein riesiges Nahrungsdefizit herrscht...
Das in der Dritten Welt angebaute Getreide verfüttert man an Schlachtvieh, das dann im Westen billig (auch als Katzen- und Hundenahrung!) verkauft wird. So ist es kein Wunder, dass dort niemand satt wird...
Wenn die Bevölkerung der westlichen Welt deshalb ein Zeichen der Humanität setzen will, wäre es am sinnvollsten und effizientesten, auf Vegetarismus umzusteigen. So bekämen die wirtschaftlich abhängigen Entwicklungsländer die Chance, vom wirtschaftlichen Druck des Westens unabhängig zu werden und selbstständig für ihr Wohl, welches von Mutter Erde ohne weiteres zur Verfügung gestellt wird, zu sorgen...
Wenn erst einmal der Fleischhandel stagniert und die westliche Welt nichts mehr mit den Unmengen an Getreide und anderen Nahrungsmitteln, welche sie aus der Dritten Welt bezieht, anfangen kann, ist die Grundlage für die Lösung des Welthungers geschaffen.
Als Mitglieder der menschlichen Gesellschaft können wir uns alle entscheiden, ob wir ausbeuten oder helfen wollen.
Wir alle besitzen eine unantastbare Entscheidungsfreiheit, die wir richtig oder falsch verwenden können. Das ist unsere Verantwortung. Bloß zu jammern, was denn der einzelne schon ausrichten könne, ist nichts anderes, als der individuellen Verantwortung feige aus dem Weg zu gehen.
Auch wenn wir alleine das Weltgeschehen nicht verändern können, bietet uns der Vegetarismus doch eine Möglichkeit, unseren individuellen Teil dazu beizutragen. Wir brauchen nicht darüber zu lamentieren, was andere tun oder verabsäumen. Es genügt, wenn wir unsere eigene Verantwortung wahrnehmen...
Wenn sich jeder SELBST für Vegetarismus entscheidet, wird es den Welthunger nicht mehr lange geben...
Wenn wir also wirklich ALLE glücklich werden und andere dabei unterstützen wollen, können wir das sehr deutlich bezeugen, indem wir auf eine vegetarische Ernährung umsteigen und so einen wichtigen Teil zur Erfüllung unsere Verantwortung beitragen.
Alle anderen Wohlfahrtshandlungen, wie das Spenden für humanitäre Einrichtungen etc., haben ohne diese Entscheidung den schlechten Beigeschmack, sich von der eigenen Schuld freikaufen zu wollen. So entziehen wir uns unserer Verantwortung und machen uns zu ohnmächtigen Beobachtern der Unmenschlichkeit dieser Welt, indem wir glauben, man könne seine Schuld begleichen, ohne sich selbst ändern zu müssen...
Es ist in der heutigen Zeit mehr denn je gefragt, sich seiner eigenen Verantwortung bewusst zu werden und diese mit Freude zu erfüllen.
Wir sollten stolz auf diese Verantwortung sein, denn durch sie können wir uns selbst und anderen helfen, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.