Um Arjuna über das Schicksall eines Gescheiterten auf dem Pfad des Yoga aufzuklären, sprach Krishna in der Bhagavad-gita den folgenden Vers...
sri-bhagavan uvaca
partha naiveha namutra
vinasas tasya vidyate
na hi kalyana-krt kascid
durgatim tata gacchati
In diesem wie auch in vielen anderen Versen der Gita wird Sri Krishna als Bhagavan bezeichnet. Dies ist einer der unzähligen Namen des Herrn.
Bhagavan weist darauf hin, dass Krishna der Besitzer von sechs Vollkommenheiten ist: Er besitzt Schönheit, Reichtum Macht, Ruhm, Wissen und Entsagung in unbegrenztem Ausmaß.
Auch die Lebewesen haben an diesen Vollkommenheiten teil, wenn auch nur in sehr begrenztem Ausmaß.
Jemand mag in einer Familie, in einer Stadt, in einem Land oder auf einem Planeten berühmt sein, doch niemand ist in der gesamten Schöpfung so berühmt wie Sri Krishna.
Staatsführer erlangen vielleicht für einige Jahre Ruhm; Sri Krishna jedoch, der vor fünftausend Jahren erschien, wird noch heute verehrt.
Wer also diese sechs Vollkommenheiten in unbegrenztem Ausmaß besitzt, ist Gott. In der Bhagavad-gita offenbart Sich Krishna Arjuna als der Höchste Herr, der vollständiges Wissen besitzt.
Krishna lehrte die Bhagavad-gita den Sonnengott und Arjuna, doch nirgendwo wird erwähnt, dass die Bhagavad-gita Krishna gelehrt wurde. Denn vollständiges Wissen bedeutet, dass man alles weiß, und dies ist eine Eigenschaft, die nur Gott besitzt.
Da Krishna alles weiß, stellt Ihm Arjuna hier die Frage nach der Bestimmung eines gescheiterten Yogi. Es wäre aussichtslos, wenn Arjuna versuchte, die Wahrheit selbst herauszufinden. Er muß die Wahrheit einfach von der vollkommenen Quelle empfangen, so wie es das System der Schülernachfolge vorsieht.
Krishna ist vollkommen, und das Wissen, das von Krishna ausgeht, ist ebenfalls vollkommen. Wenn wir das vollkommene Wissen, das Arjuna erhalten hat, von ihm so empfangen, wie es zu ihm gesprochen wurde, gelangen auch wir in den Besitz von vollkommenem Wissen. Und was besagt dieses Wissen?
Sowohl spirituell als auch materiell kann man nur gewinnen...
"Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: O Sohn Prthas, ein Transzendentalist, der glückbringenden Tätigkeiten nachgeht, wird weder in dieser Welt noch in der spirituellen Welt Vernichtung erleiden; wer Gutes tut, Mein Freund, wird niemals vom Bösen besiegt." (Bg. 6.40)
Mit diesen Worten weist Krishna darauf hin, dass die Bemühung um Vollkommenheit im Yoga allein schon höchst glückverheißend ist; und wer sich um etwas so Glückverheißendes bemüht, wird niemals erniedrigt.
Arjuna stellt eine sehr wichtige und intelligente Frage, denn es ist nicht selten, dass jemand von der Ebene des hingebungsvollen Dienstes wieder herabfällt.
Manchmal kann ein Gottgeweihter auf der Anfängerstufe die Regeln und Vorschriften nicht einhalten. Es kann vorkommen, dass er der Berauschung oder dem Zauber schöner Frauen erliegt. Dies alles sind Hindernisse auf dem Pfad zur Vollkommenheit des Yoga. Doch Sri Krishna gibt Arjuna eine ermutigende Antwort, denn Er sagt, dass jemand, der mit aufrichtiger Bemühung auch nur ein einziges Prozent an spirituellem Wissen entwickelt, nie wieder in den materiellen Strudel hineingerissen wird.
Das ist die Macht einer ernsthaften Bemühung.