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Durch Yoga wird man reif für echte Beziehungen...
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Die Liebe zum Höchsten Herrn, welche man durch Yoga erreicht, kann sich in vielen Formen offenbaren. Wir können Ihn als unseren Meister, unseren Freund, unser Kind oder unseren Gemahl lieben. Es gibt fünf grundlegende Beziehungen (rasas), die uns ewig mit Gott verbinden. Wenn wir die befreite Stufe des Wissens erreichen, werden wir erkennen, welche persönliche rasa-Beziehung wir zum Höchsten Herrn haben. Diese Stufe wird svarupa-siddhi, wahre Selbstverwirklichung, genannt.
Wir alle haben eine ewige Beziehung zum Herrn, entweder als Diener, Freund, Vater oder Mutter, Gemahlin oder Geliebte. Diese Beziehung ist ewig vorhanden, und der gesamte Vorgang der spirituellen Verwirklichung und die eigentliche Vollkommenheit des Yoga bestehen darin, das Bewusstsein dieser Beziehung wiederzuerwecken.
Gegenwärtig wird unsere Beziehung zum Höchsten Herrn in der materiellen Welt auf verzerrte Weise widergespiegelt. In der materiellen Welt beruht die Beziehung zwischen Meister und Diener auf Geld, Zwang oder Ausbeutung, ganz bestimmt nicht auf Liebe. Die verzerrte Widerspiegelung der Beziehung von Meister und Diener besteht nur solange, wie der Meister den Diener bezahlen kann. Sobald die Bezahlung aufhört, endet auch die Beziehung.
Ebenso verhält es sich mit weltlichen Freundschaften: Schon bei der kleinsten Auseinandersetzung bricht die Freundschaft, und der Freund wird zum Feind. Wenn es zwischen dem Sohn und den Eltern zu einer Meinungsverschiedenheit kommt, verlässt der Sohn das Zuhause, und die Beziehung wird abgebrochen. Auch in Ehen lässt sich beobachten, dass schon bei einer geringen Unstimmigkeit Mann und Frau auseinandergehen und es zur Scheidung kommt.
Beziehungen in der materiellen Welt sind weder echt noch ewig. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass diese flüchtigen Beziehungen nichts anderes als verzerrte Widerspiegelungen unserer ewigen Beziehung zur Höchsten Persönlichkeit Gottes sind. Das Spiegelbild eines Gegenstandes ist nicht echt; der Gegenstand mag zwar echt aussehen, doch wenn wir ihn anfassen wollen, stoßen wir nur auf Glas.
Ebenso sind die Beziehungen als Freund, Mutter, Vater, Kind, Meister, Diener, Ehemann, Ehefrau oder Geliebte bloß Widerspiegelungen der Beziehung, die wir zu Gott haben. Wenn wir dies erkennen, besitzen wir vollkommenes Wissen, und wir werden verstehen, dass wir Diener Krishnas sind und dass uns eine ewige Beziehung der Liebe mit Ihm vereint.
In dieser Beziehung der Liebe geht es nicht um Belohnung, obwohl natürlich die Belohnung nicht ausbleibt und sie viel größer ist als jeglicher Lohn, den wir in der materiellen Welt für unsere Dienste bekommen können. Die Belohnung, die Sri Krishna gibt, ist unbegrenzt.
In diesem Zusammenhang gibt es die Geschichte von Bali Maharaja, einem mächtigen König, der viele Planeten des Universums eroberte. Als Bali Maharaja, der König der Dämonen, auch die himmlischen Planeten unterwarf, wandten sich deren Bewohner an den Höchsten Herrn und flehten Ihn an, Er möge sie retten.
Als Sri Krishna ihre Gebete hörte, nahm Er die Gestalt eines jungen Zwerg-brahmana an und begab Sich zu Bali Maharaja. "Mein lieber König", sprach der brahmana-Knabe, "Ich habe eine Bitte an dich. Du bist ein großer Monarch, und du bist berühmt dafür, dass du den brahmanas immer Spenden gibst. Darf Ich dich um etwas bitten?"
Bali Maharaja antwortete: "Ich gebe Dir alles, was Du willst." "Dann gib mir einfach soviel Land, wie Ich mit drei Schritten abmessen kann", bat der Knabe. "Oh, das ist alles?" staunte der König. "Und was willst Du mit einem solch kleinen Stück Land tun?" Der kleine Knabe lächelte und sagte: "Auch wenn es klein ist, werde Ich Mich damit begnügen."
Bali Maharaja willigte ein, worauf der Zwerg-Knabe anwuchs und mit zwei Schritten das gesamte Universum durchmaß. Dann fragte Er Bali Maharaja, wohin Er Seinen dritten Schritt setzen könne, und Bali Maharaja, der erkannte, dass ihm der Höchste Herr eine große Gunst erwies, entgegnete: "Mein lieber Herr, ich habe nun alles verloren. Ich besitze nichts mehr außer meinem Kopf. Bitte setze gütigerweise Deinen Fuß dorthin."
Der Höchste Herr, Sri Krishna, war durch Bali Maharajas Haltung sehr erfreut und stellte ihm einen Wunsch frei. Aber Bali Maharaja sprach: "Ich erwartete nie eine Belohnung von Dir. Ich wusste nur, dass Du etwas von mir wolltest, und nun habe ich Dir alles gegeben." "Aber Ich möchte dir etwas geben", erwiderte der Herr. "Ich werde immer als Bote und Diener an deinem Hof bleiben."
Auf diese Weise wurde Krishna Bali Maharajas Torwächter, und das war die Belohnung, die Er ihm gab. Wenn wir also Krishna etwas geben, werden wir es millionenfach zurückbekommen; aber wir sollten dies nicht erwarten. Der Herr ist immer bestrebt, den Dienst Seines Dieners zu erwidern. Jeder, der erkannt hat, dass Dienst für den Herrn seine wahre Pflicht ist, besitzt vollkommenes Wissen und hat die Vollkommenheit des Yoga erreicht.
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